Nur wenn Sie Ihre Fenster richtig abdichten, ist das Haus vor Feuchtigkeit, Zugluft und zu großer Hitze oder Kälte geschützt. Aber wie funktioniert die Fensterabdichtung genau? Unser Leitfaden erklärt Schritt für Schritt, wie Sie Fensterdichtungen erneuern.
Fenster zu isolieren ist wichtig. So ist es drinnen nicht nur schön gemütlich, eine gute Fensterabdichtung beeinflusst zudem die Energieeffizienz Ihres Zuhauses positiv. Und das zahlt sich aus: Fensterdämmen spart Geld. Wenn Sie ihren ökologischen Fußabdruck klein halten, freut sich außerdem die Umwelt.
Mit der richtigen Technik machen Sie Ihr Zuhause ganz einfach wetterfest. Bei uns lernen Sie alles zu den Grundlagen. Ob Sie Holzfenster abdichten möchten oder Kunststofffenster, Fenster im Altbau abdichten oder im Neubau, Kellerfenster wasserdicht abdichten oder Dachfenster isolieren– mit unseren Tipps bekommen Sie alle Fenster gedämmt. Wir erklären, worauf genau es beim Abdichten ankommt.
Um Fensterdichtungen zu erneuern, benötigen sie eine Kartuschenpistole und passende Dichtungsmasse. Am besten wählen Sie eine tropffreie Handdruckpistole mit einem leichtgängigen Federmechanismus. Damit können Sie Dichtmasse ohne große Kraftanstrengung gleichmäßig aus der Kartusche herauspressen. Die Kartuschenpistole ist eine saubere Lösung, die ein gleichmäßiges Auftragen ermöglicht.
Um Fenster zu versiegeln, kommen generell verschiedene Dichtungsmassen infrage. Bevor Sie sich für eine entscheiden, mit der Sie Ihre Fenster dämmen, beachten Sie unbedingt die Unterschiede und jeweiligen Verwendungszwecke:
- Acryl-Latex ist wasserbasiert. Das hat Vorteile: Produkte dieser Art enthalten weniger gefährliche chemische Inhaltsstoffe als andere Dichtungsmassen. Außerdem sind sie bei kleinen Fehlern einfach wegzuwischen. Der Nachteil: Acryl-Latex ist weder wetter- noch temperaturbeständig. Daher eignet es sich nur, um Fenster innen abzudichten.
- Silikon-Latex ist Acryl-Latex nicht unähnlich. Allerdings enthält es Silane, eine Art von Silikon. Dieses Material hält verschiedenen Wetterlagen stand. Darum ist Silikon-Latex auch eine gute Wahl, um Fenster außen abzudichten.
- Silikon-Dichtmasse ist nicht nur temperaturbeständig, sondern auch wenig anfällig für Schimmel. Daher können Sie zum Beispiel in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit, etwa Küche und Badezimmer, die Fenster mit Silikon erneuern. Es wird zwischen säurehärtenden und neutralhärtenden Silikon-Dichtstoffen unterschieden. Die säurehärtende Variante eignet sich am besten für nicht-poröse Materialien, wie zum Beispiel Glas. Wollen Sie das Silikon an ihrem Fenster erneuern, bietet sich Pattex Universal Silikon an. Neutralhärtende Silikon-Dichtstoffe sind z. B. für Vinyl und Metall geeignet. Aber auch Holzfenster und Kunststofffenster lassen sich damit abdichten.
- Polyurethan-Dichtmassen (kurz: PU-Dichtmassen) sind lösemittelbasiert. Sie eignen sich für alle gängigen Materialien im Haushalt. Allerdings haben sie einen Haken: Wenn sie der Sonne ausgesetzt sind, werden sie mit der Zeit brüchig. Das liegt an der UV-Strahlung im Sonnenlicht. Auf Dauer halten PU-Dichtmassen dieser nicht stand.
- Silanmodifizierte Polymerdichtstoffe (kurz: SMP-Klebstoffe) können auf fast allen Untergründen angewendet werden. Sie vereinen die positiven Eigenschaften von Silikon- und PU-Dichtmassen.
Fensterabdichtungen werden stark beansprucht und können daher mit der Zeit kaputt gehen. Keine Angst: Sie müssen deswegen nicht gleich neue Fenster einbauen – neues Abdichten reicht. Dazu tauschen Sie die alten Fensterdichtungen aus. Je nachdem, um welches Fenster es sich handelt, können Sie mit Silikon oder Acryl abdichten. In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung lesen Sie, wie das geht:
- Kratzen Sie zunächst die alte Dichtungsmasse weg. Achten Sie darauf, so viel wie möglich zu entfernen. Nur so kann die Masse für Ihre neue Fensterabdichtung später ordentlich haften. Alte Lackreste entfernen Sie mit einem Spachtel.
- Arbeiten Sie mit einem Dichtmittel-Entferner. Entfernen Sie seine Rückstände im Anschluss gründlich, bevor Sie die neue Dichtungsmasse auftragen, um Ihr Fenster zu isolieren. Der Arbeitsbereich muss sauber und trocken sein, bevor Sie fortfahren.
- Kleben Sie die Fläche vor dem Versiegeln ab, wenn Sie keine ruhige Hand haben. So gelingt die Fuge – und das Dichtungsmittel kommt beim Fensterabdichten nur dahin, wo es hingehört.
- Setzen Sie die Kartusche mit der Dichtungsmasse in die Kartuschenpistole ein. Schneiden Sie jetzt die Spitze der Kartusche ab – in einer Breite, die Sie für die Arbeit brauchen.
- Tragen Sie die Dichtmasse entlang dem Fensterfalz auf. Achten Sie beim Erneuern der Fensterdichtung auf gleichmäßigen Druck. Bewegen Sie die Kartuschenpistole außerdem nicht zu hektisch.
- Glätten Sie die Fuge. Dazu können Sie entweder Ihren nassen Finger oder ein feuchtes Tuch benutzen.
- Lassen Sie die Dichtungsmasse 12 bis 15 Stunden trocknen. Dann sollte Ihre Fensterabdichtung wieder winddicht sein.
Um Fensterleisten abzudichten, gehen Sie genau wie bei den Fensterdichtungen vor. Allerdings sollten Sie sehr genau arbeiten. Jeder Fehler (wie z. B. zu viel Dichtungsmasse) ist sofort sichtbar. Wenn Sie Fensterleisten im Innenraum abdichten wollen, dann greifen Sie zu Acryl-Latex-Dichtungsmittel.
Sie wollen Fensterbänke und Fensterrahmen abdichten? Dann stellt sich auch hier die Frage: Möchten Sie den Rahmen oder eine Fensterbank außen oder innen abdichten?
Falls Sie die Fensterbank außen abdichten, brauchen Sie ein Produkt, das widrigen Wetterbedingungen standhält. Es muss daher unbedingt dauerhaft wasser- und wetterfest sein. Wollen Sie Ihre Fensterrahmen nur innen abdichten, spielt die Witterung hingegen keine Rolle.
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